Vom 30. Juni – 01. Juli 2017 hatte ich das große Glück Teilnehmerin am ersten deutschen Hochsensibilitätskongress in der Lüneburger Heide zu sein.
Unter jedem Bild auf meiner Website steht „Mit Herz, Verstand und Gefühl“. An den Kongresstagen hatte ich den Eindruck, dass das nicht nur für mich, sondern auch für die dort anwesende hochsensible Gemeinschaft steht. Es steht für eine gewisse persönliche Reife, das eigene Annehmen von Ablehnung und Schmerz. Es steht für die Kompetenz, aus einer gefühlten Schwäche, durch kontinuierliche Selbstreflexion persönliche Stärke, Integrität und Souveränität aufzubauen.
Ich habe an diesen Tagen lauter Menschen erlebt, die sehr unaufgeregt, zugewandt, wohlwollend und in einer persönlichen Tiefe, sehr ehrlich miteinander kommuniziert haben. Es war so beflügelnd, das habe ich bei einer Großveranstaltung noch nie erlebt. Ich habe zwei Tage ununterbrochen und bis tief in die Nacht mit immer wechselnden Menschen gesprochen. Dabei haben wir uns fachlich, organisatorisch und persönlich ausgetauscht und kennengelernt. Jeder hatte einen anderen Zugang zur Hochsensibilität, andere Arbeitsschwerpunkte doch uns alle hat die Hochsensibilität im Kern zusammengeführt.
Am Ende der Tage war ich beseelt, glücklich und sehr bestärkt. Normalerweise brauche ich nach einer Netzwerkveranstaltung Zeit für mich, um mich von den umherwabernden Gefühlen und häufig auch von Zweideutigkeiten meiner Gesprächspartner zu befreien. Zeit, um wieder von meinem Stresspegel herunter zu kommen und das Erlebte zu sortieren. Dafür habe ich vielseitige Methoden Körper- und Visualisierungsübungen entwickelt, die ich regelmäßig anwende und weitergebe. Und beim Hochsensibilitätskongress? Nichts, eine Art glückliche Stille mit viel Raum für persönliche Inspiration. Alle waren aufgeräumt, bei sich und in einer gesunden Distanz. Niemand hat seine Meinungen durchzusetzen wollen oder ungefiltert Emotionen abgeladen. Es war ein sehr respektvoller Austausch mit viel Raum für unterschiedliche Perspektiven. Eine wundervolle neue Erfahrung.
Das ist mir bereits bei meiner Kooperation zu unserem Artikel „Hochsensible Mitarbeiter“ aufgefallen. Die Arbeit mit hochsensiblen Menschen ist so kraftvoll, weil es um Lösungen, um Exzellenz, um Ergebnisse, um Perfektionismus, um Zusammenhänge, um das große Ganze geht. Das ist die intrinsische Motivation: etwas zu bewegen, zu verbessern, etwas Großartiges zu erschaffen. Bei dieser Motivation haben Egospielchen einfach keinen Platz. Hierbei stehen nicht die Befindlichkeiten, sondern der Inhalt im Vordergrund. Die Tatsache, dass wir als hochsensible Menschen perfekte Bedingungen brauchen um Höchstleistung zu bringen, müssen wir untereinander nicht extra erklären. Jeder versteht, wenn man erst vormittags kommunizieren kann, um 21:00 Uhr seine Nachtruhe braucht, es irgendwo zieht, zu laut, zu warm oder was auch immer ist. Das wird einfach respektiert, eingebaut und unterstützt.
Menschen, die sich sehr gut kennen, verfügen über gesunde Strategien der Selbstfürsorge. Und eine gute Selbstfürsorge bringt uns Frieden, der sich auf unser Umfeld transportiert. HERZ steht für unsere intrinsische Motivation, GEFÜHL steht für Selbst(er)kenntnis und mit VERSTAND bringen wir Inhalte in die Welt.
Dieser Kongress war in jeglicher Hinsicht kein „normaler“ Kongress, er wurde voller HERZBLUT organisiert und besucht, mit viel GEFÜHL wurde das Programm von den Veranstaltern konzipiert und von den Teilnehmern mit Leben gefüllt und mit unglaublich viel VERSTAND wurde zwei Tage lang kommuniziert, kooperiert und sich inhaltlich ausgetauscht.
Danke an Sabine Sothmann und Katrin Sohst für die Geburt dieses Kongresses. Zwei Frauen, beide zweifache Mütter, die nun einem neuen Kind Leben eingehaucht haben. Danke an ihre Partner, an Stefan Sohst und an ihre Familien, die sie dabei unterstützt haben. Danke an alle Teilnehmer, die HSP-Gemeinschaft, die mit Herz, Verstand und Gefühl neues Leben, in Form von Gedanken, Impulsen, Informationen, Ergebnissen, Kooperationen, Lachen, Weinen, Liebe und vielem mehr auf den Weg gebracht haben.
Meinen persönlichen Dank auch an Georg Parlow, durch sein Buch „zart besaitet“ konnte ich meine eigene Hochsensibilität vor über 10 Jahren entdecken. Bis hierher war es schon eine lange Reise, auf der ich unendliche Tiefen und Weiten ins Land meiner Seele und in die Welt der Hochsensibilität erleben und lieben lernen durfte. Dadurch konnte ich wiederum viele Menschen auf ihrem persönlichen Weg in ein kraftvolles, hochsensibles Leben begleiten.
Wärst auch Du gern dabei gewesen? Am 2. und 3. November 2018 hast Du die Möglichkeit wieder dabei zu sein - der Hochsensibilitätskongress 2018.
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