Was wir von Katzen über stille Präsenz lernen können

Präsenz, Selbstbewusstsein, Sensibilität, innere Stärke, starke Haltung
Photo by Caleb Woods on Unsplash

von Lore Sülwald

Katzen haben Angestellte.

 

Katzen haben keinerlei Nutzen für uns Menschen, weder bewachen sie uns, noch apportieren, jagen oder tragen sie etwas für uns. Sie sind einfach nur da, sehen sehr süß, elegant und geschmeidig aus, sie können schnurren, haben unglaublich weiches Fell und eine sehr beruhigende Wirkung auf ihr Umfeld. Natürlich trifft dies alles nur zu, wenn man Katzenliebhaber*in ist und keine Allergie oder Ängste in sich trägt. Katzenliebhaber*innen allerdings tun für diese Eigenschaften alles, was die Katze in ihrem Haushalt so braucht oder sich wünscht.

 

Katzen machen sich bemerkbar ohne etwas zu tun

 

Und Katzen schaffen es, sich und ihre Bedürfnisse bemerkbar zu machen ohne irgendetwas zu tun. Sie sitzen einfach da und starren ihre Untergebenen an. Und sie starren und starren. Irgendwann wird dieses starren fühlbar und hörbar, selbst wenn sie, als Katzenbesitzer*in gerade arbeiten und sehr konzentriert am Schreibtisch einen neuen Artikel in ihrem Laptop tippen. Sie wenden ihren Kopf und die Katze starrt sie weiterhin an. Sie fragen sich und auch ihre Katze: was willst du denn? Ein leises Kopfnicken der Katze folgt. Sie wollen ihren Arbeitsfluss nicht unterbrechen und schauen wieder in den PC, wollen weiterarbeiten. Es wird aber schwieriger konzentriert zu bleiben, da sie jemand von unten rechts anstarrt. Ihr Gegenüber merkt allmählich, dass sie abgelenkt sind von ihrer Arbeit. Nun bewegt sich ihre Katze und stolziert um sie herum, wieder keinen Laut von sich gebend, aber sehr bestimmt. Sie ignorieren sie weiter, schließlich hat sie die ganze Zeit geschlafen und will sich auch nicht dann streicheln lassen, wenn sie gerne das weiche, beruhigende Fell unter ihren Händen spüren wollen.

 

Sie wurden ausgetrickst

 

Das duldet ihre Katze nicht, nun springt sie einfach leichtfüßig auf ihren Schreibtisch und legt sich direkt auf ihren Laptop. Dort fängt sie an zu schnurren und schaut sie sehr entspannt an. Vielleicht putzt sie sich auch ein wenig, ein schöner Platz für die Fellpflege, damit es auch weiterhin so schön glänzt. Und sie? Sie haben es begriffen, sie wurden mürbe gemacht und ausgetrickst, ihre Katze bekommt nun, was immer sie wünscht: Streicheleinheiten, Futter, Freigang, was auch immer. Sie reden es sich schön: so bekomme ich wenigstens eine Pause, ich arbeite ja sonst ständig.

 

Und was hat die Katze gemacht um ihr Ziel zu erreichen? Eigentlich nichts. Sie war nur mit einer unglaublich starken inneren Haltung, nämlich der, dass ihr die Welt zu Füßen liegt und all ihre Bedürfnisse sofort zu erfüllen sind, sehr, sehr präsent!

 

Die innere Haltung zählt

 

Präsenz hat immer mit meiner inneren Haltung zu tun. Es braucht keine Lautstärke, kein schrilles Outfit oder exaltiertes Gehabe. Sobald ich eine passende Haltung zu einer Fragestellung oder Situation habe und mich berechtigt dazu fühle diese zu vertreten, dann strahle ich das auch nach Außen. Dann kann schon ein kleines Räuspern, das Heben einer Augenbraue meinen ganzen Unmut über eine Situation ausdrücken und ich kann mit einer stillen Autorität meinen Standpunkt vertreten.

 

Häufig ist Schweigen in schwierigen Situationen sogar sinnvoller und kann ihnen mehr Respekt verschaffen, als sie glauben.

 

In unserem Workshop "Präsenz durch Selbst-bewusst-sein." Wir zeigen wir, wie man mit einem positiven Selbstverständnis den inneren Reichtum nach Außen trägt und strahlt. So kann man sich positionieren und mit ganzer Kraft wirken. Unprätentiös und mit großer Klarheit, abseits von stereotypen Vorstellungen.

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